Yohji Yamamoto ist ein äußerst individueller Charakter, so heben er und seine Kreationen sich von anderen Mode-Designern ab. Schon ein Zitat von ihm: „Ich hasse Mode“ bringt so manchen ins Schmunzeln, denn er ist schließlich einer der Modemacher überhaupt.
Was Yohji Yamamoto so einzigartig macht ist vor Allem seine Abneigung gegenüber dem Kommerziellen. Mode ist für ihn kurzlebig, ein dauerhafter Prozess der Veränderung, was nichts mit Kunst oder Stil zu tun hat. Yamamoto sieht Schönheit insbesondere im Unperfekten und in der Schlichtheit. Makellose Schönheit grenzt für ihn an Technik und Maschinerie.
Yohji Yamamoto: Sein Leben und seine Karriere
Geboren wurde Yamamoto am 03.10.1943 in Yokohama, einer Industrie- und Handelsstadt in der Nähe von Tokio, und wuchs dort bei seiner verwitweten Mutter auf, sein Vater war im Krieg umgekommen. Ihr zuliebe studierte er Jura, hängte aber ein Modestudium an.
Seine Mutter, Schneiderin, eröffnete 1970 eine Boutique in Tokio, in der Yohji als Modellzeichner arbeitete. Bereits 1972 führte er sein eigenes Label „Y’s“ auf dem Markt ein und präsentierte 1977 seine erste Kollektion.
Bei seinem Debüt in Paris, 1981, faszinierte er mit seinem Catwalk die gesamte Pariser Modewelt: Die Kollektion in schwarz gehalten, was dem bunten und flippigen 80-er-Jahre-Stil nun ganz und gar nicht entsprach. Die Models schauten düster und begleitet wurde das Ganze von dem Klang eines pochenden Herzens.
Seine besonderes, außergewöhnliches Wesen, seine Liebe zum Detail und gleichzeitige Einfachheit haben ihn an diesem Tag als Modeschöpfer in Paris etabliert und heben ihn fortlaufend von anderen ab. Beispielsweise tragen seine Models auf dem Laufsteg nur flache Schuhe.
Neben der Musik, welche er in der Vergangenheit auch selbst produziert hat, macht Yohji leidenschaftlich Karate. Außerdem kann er sich als stolzer Besitzer diverser Fashion-Auszeichnungen zeigen, vor Allem als einziger Japaner, der Frankreichs Ehrenmedaille, die Chevalier de l’Order des Arts et Lettres, trägt.
Yohji Yamamoto ist heute geschieden, hat 3 Kinder, von denen eine Tochter unter dem Label ihres Vaters eine eigene Kollektion herausgebracht hat. Er lebt immer noch in Tokio, nicht weit entfernt von seiner Mutter, die er täglich sieht.
Yamamotos Stil
Wie bereits erwähnt geht Yohji nicht mit Trends. „Die Mode hechelt den Trends hinterher. Ich will zeitlose Eleganz“, so Yamamoto. Und das schafft er auch. Was seinen Stil sehr beeinflusst hat, war die Garderobe der japanischen Frauen zu seiner Kindheit. Wie als Puppen (Geisha) verkleidet, fand er, Frauen sollten sich so anziehen dürfen, wie Männer. Frauen in Militäruniformen findet er übrigens sehr sexy.
Das setzt er heute in seinen Schaffungen um, man nennt seine Kollektionen auch „Herrenmode für Damen“. Yohji hält seine Kreationen sehr schlicht und überwiegend in schwarz, was sie so zeitlos macht. Farben und Muster kommen sehr selten vor, er legt seine Prioritäten eher auf Silhouetten, Bewegung und Formen. Vermutlich hat die Trauerfarbe schwarz seiner Mutter seinen Stil in dem Sinne beeinflusst.
Oben schon erläutert bevorzugt der japanische Künstler Mäkel, statt Perfektion. So haben seine Kleider oft asymmetrische Schnitte, über- und auch unterproportionale Volumina, sowie geraffte, drapierte, wallende oder zusammengesetzte Stoffe.
Das alles gibt seinen Erschaffungen eine unvergängliche, schlichte und gleichzeitig absolut individuelle und spezielle Note und macht ihn zu dem kreativen Künstler, der er ist.