Nach langem Hü und Hott ist in Japan nun Li Yings Doku zum Yasukuni Schrein, die uns bereits auf der Berlinale von einem der „beliebtesten“ japanischen Dilemma erzählte, im Kino angelaufen.
In Shibuya, Tokio (dem anderen „coolen“ Viertel neben Shinjuku), besuchten hunderte die erste Vorstellung. Ganz Tokio schien da zu sein – nur die Rechten, die blieben weg. Das ist doch mal was. Der Film läuft 8-mal täglich auf zwei Leinwänden – auf einer sogar englisch untertitelt. Damit dürfte offensichtlich sein, welches eine der Hauptzielgruppen der Vorführungen sind. 😛 Bei allem nicht vorhandenen Nationalstolz scheinen die interviewten Zuschauer sich weniger kritisiert, denn in ihrer friedlichen Grundeinstellung bestätigt zu fühlen. Das hie und da ein paar Nationalisten dazwischenkeilen, darf man wohl ähnlich werten, wie die gelegentlichen Ausbrüche des Vertriebenenbundes. Die können ihre Nationalhymne singen, traditionelles Neujahr feiern und sich gegenseitig erzählen, dass früher alles besser war. Besorgniserregender ist da eher der Umstand, dass die Jungschen sich für die Geschehnisse (egal ob Japan dabei positiv oder negativ dasteht) immer weniger interessieren. Aber damit ham wa hier auch zu kämpfen.
Der Yasukuni, der abgesehen von seinen Kirschblüten und seinem Park, auch für die Verehrung von Kriegsverbrechern berühmt ist (lest bitte den entsprechenden Einleitungsartikel, um die Hintergründe zu verstehen), ist einer der Hauptstreitpunkte zwischen Japan und seinen asiatischen Nachbarn. Ansonsten habe ich langsam auch die Nase voll vom Thema – ich hatt‘ halt damit angefangen und wollte die News dann auch bis zum Ende verfolgen. ^-^; Von jetzt an heißt’s: Auf zu neuen Kontroversen, Nachrichten und schönen Reisetipps! 🙂
Zum Hick ums Zeigen und nicht Zeigen, s. Yasukuni Doku in Japan und Yasukuni Doku in Japan die Zweite.
Quelle: Japan Times