Wagashi sind traditionelle, japanische Süßigkeiten, die ein Spiegelbild der vier Jahreszeiten sind und unterschiedliche Begebenheiten oder saisonale Vegetationen darstellen. Dadurch variieren nicht nur die Formen und Farben, die durch Lebensmittelfarbe entstehen, sondern auch der Geschmack der Süßspeise ist vielfältig. Wagashi gilt als ‚Blüte der japanischen Esskultur‘.
Die Süßspeisen erfreuen nicht nur den Gaumen mit ihren außergewöhnlichen Geschmäckern, sondern sind auch etwas fürs Auge. Eigentlich sind die kleinen Kunstwerke fast schon zu schade zum Verzehr, schließlich steckt viel Arbeit hinter den kleinen Köstlichkeiten.
Wagashi Bestandteile
Wagashi gehören zur japanischen Kultur und bestehen prinzipiell aus Reis-, Weizen-, Soja– und Stärkemehl, aus der Wurzel der Kuzupflanze, aus Azuko-Bohnen und Esskastanien, Sesam oder auch Kräutern und Blüten der jeweiligen Jahreszeiten.
Natürlich kann man die Geschmacksgebung verändern, so dass ein Hauch von Yuzu-Zitrone oder Ingwer zu schmecken ist. Wagashi spricht demnach die fünf Sinne durch seinen Geschmack, sein Aussehen, sein Geruch, seine Form und durch den Klang des Namens an.
Wagashi Geschichte
Im Altertum gab es Süßigkeiten als solche noch nicht, so dass Früchte und Nüsse diesen Platz einnahmen. Später entstand durch die Verarbeitungstechnik von Getreideprodukten erste Klöße und Kuchen. Durch das Einkochen von Hortensienranken gewann man das erste Süßmittel, das mit Reis und Kokosnüssen verarbeitet wurde.
Im 7. und 8. Jahrhundert kam schließlich die Herstellung chinesischer Süßigkeiten nach Japan, die sich im Laufe der Jahrhunderte und durch die Einführung des Zuckers im 16. Jahrhundert weiterentwickelte und heute kleine Kunstwerke hervorbringt. Damals hat sich auch die Teezeremonie fest in der japanischen Kultur etabliert, so dass die Wagashi traditionell mit Tee eingenommen werden.
Wagashi Kunstwerke
Wagashi-Hersteller sind Künstler, denn sie verleihen der Süßspeise ihre eigene Note. Um diese Kreationen herzustellen, benötigen die Wagashi-Profis für die außergewöhnlichen Formgebungen kleine Werkzeuge wie Bambusspatel.
Der Fantasie ist dabei freien Lauf gelassen, so dass unterschiedliche Farben, Formen und Größen die umfangreiche Vielfalt der Wagashi ausmachen und man somit von einem Kunstwerk sprechen kann. Mittlerweile gibt es fast 20 verschiedene Wagashi-Arten und dementsprechend viele Rezepte.
Werbung