Ironisch ist es schon irgendwie. Da ist der neue Fremdenverkehrsminister (also der für Tourismus und andere Landplagen zuständige), Nakayama Nariaki, damit beauftragt ab Oktober bis 2010 10 Millionen ausländische Touris ins Land zu locken und dann das.
Die Japan Times wollte es genau wissen und fragte Nakayama, wie er denn in Anbetracht der landläufigen Wiederstandshaltung der Bevölkerung diese Pläne verwirklichen wolle. Nakayama begann daraufhin einen Nakasone-gleichen Faux-Pas und versicherte der Welt, dass Japaner Ausländer hassten und Japan ein ethnisch homogenes Land sei. Einerseits erzählt er uns da nichts neues – mittlerweile muss man (d.h. Gaijin) schon seit geraumer Zeit bei der Einreise seinen Finger abdrücken. Ausländer = Potentieller Terrorist. Recht so. Auch die Mär vom rassisch einheitlichen Japan ist kalter Genmai-Cha. Sie wurde so oft heraufbeschworen, dass sie schon fast wahr geworden ist. Zumindest glauben Japaner daran. Fest. (Bei ausreichender Langeweile werde ich mich hier mal zu dem Thema auslassen.) Nakayama ist ebenfalls ein Altbekannter. So kritisierte er bereits die Anwohner des Narita-Flughafens ob ihrer Proteste für ihre mangelnde Opferbereitschaft und wünschte sich chinesische Verhältnisse. Zudem gehörte er einer Gruppe an, die das Nanking Massaker zu einem chinesischen Märchen erklärte und freute sich öffentlich über die Entfernung der „Trostfrauen“ Thematik (währendes des Zweiten Weltkrieges wurden koreanische Frauen als Sexsklavinnen für japanische Soldaten misbraucht) aus den Schulbüchern. Wie dem auch sei, musste sich Nakayama nun öffentlich entschuldigen. Dabei hat der arme Mann doch nur die Wahrheit gesagt. ^-^; (Correctio: Bevor jetzt jemand anfängt zu weinen – es gibt massenweise Japaner, die sich prima mit Ausländern verstehen und sie ganz ganz dolle lieb haben.)
Quelle: Japan Times