Sunrise (Escaflowne, Code Geass, Crest of the Stars) hat sich diesen Herbst aufgemacht, das Jubiläums-Tales-Game Tales of the Abyss von Namco zuveranimieren. Schon im Vorfeld wurde die Serie mit dem Versprechen beworben, sich im Gegensatz zu allem bisher Dagewesenen möglichst genau an die Originalstory des Spiels zu halten.
Vor langer, langer Zeit prophezeite die Fon-Master(euse) Yulia Jue mit Hilfe des 7. Fonims die Zukunft von Auldrant (so le Name de la Hauptschauplatz, d.h. des Planeten) und versprach, nach angemessener Zerstörung, Leid und Elend, eine glänzende Zukunft. Die Prophezeiung wurde feinsäuberlich aufgeschrieben, teils verloren und ist seitdem umkämpft. Die Reiche Kimlasca und Malkuth bekriegen sich seit weiß-der-Kukuk-wann, die Lorelei-Kyôdan („Religionsgemeinschaft“) wahrt unter Leitung der Fon-Meister den Frieden (huh? ;)) und hie und da wird entweder für oder gegen die Erfüllung der Weissagungen gefightet.
Mittendrin ist Luke von Fabre, rothaarige Heulsuse und prophezeiter Weltenretter, der mehr Ähnlichkeit mit Bunny (Usagi) Tsukino, denn mit durchschnittlichen RPG-Helden hat. Seit er als Kind für kurze Zeit von bösen Pedobären entführt worden war, muss er im Palast seines Vaters, nem Blautblütigen des Königreichs Kimlasca, sein Dasein als armes Emo-Hikkikomori fristen. Bis Tear Grant versucht, seinen Lehrer zu töten und es dank eines nuklear-anmutenden Fon-unfalls (immer diese Anfänger) besagtes Magical Girl und Luke ins Feindesland, d.h. nach Malkuth, verschlägt. Es folgen Spannung, Abenteuer und was Süßes in Form von Cheagles.
Im Prinzip habe ich Tales of the Abyss aus dem Herbstprogramm vor einer Weile durchaus zu Recht gehyped (guckst du Tales of the Abyss Anime Preview für Herbst 2008): Die Ani ist nett, die Songs von Bump of Chicken schmissig und die Story gut umgesetzt. Auch die interessanten Themen-Schnippsel aus dem Spiel wurden übernommen – Lukes Weinerlichkeit und seine (für RPG-verhältnisse durchaus sehr interessante) Scheu vorm Menschenschlaten, die Gefahr von Prophezeiungen, spaßige Replikanten und dergleichen mehr. Die für Tales Games Verhältnisse 0815-Wendung („Oh – Mein – Gott! Es gibt noch eine andere Welt/ Zeit/ Dimension?!“) ist in der Anime-Welt auch noch relativ frisch. Allerdings hat mir das ganze als Spiel mehr Spaß gemacht. :/
Fazit: Ja, der/ das Anime ist in der Tat nah an der Originalstory. Das ist total dolle. Einziges Problem: Mir ist langweilig, weil ich ja schon weiß, was passiert. :/ Wen die hässliche Oberweld des PS2-Spiels vergrault hat, dem sei allerdings der Anime wärmstens ans Herz gelegt.