Sumeragi Natsuki – eine Ausnahme Mangaka (Autorenprofil Teil 2)

Heute möchte ich endlich das Autorenprofil meiner Lieblingsmangaka zu Ende bringen. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf ihrem erzählerischen und zeichnerischen Stil.

Teil 1 von Sumeragi Natsukis Autorenprofil

Grunddaten (zur Wiederholung)
Geburt, Ort: 21.8.1967, Osaka
Ausbildung: Ritsumeikan-Universität
Homepage: http://www.roy.hi-ho.ne.jp/nasuga/
Werke (mehr auf Wiki):
– Hana no Koe (1991)
– Ryousanpaku to Shukueidai (1992)
– Richou Angyouki (1993)
– Toukagenkidan 1 (1994)
Pekin Reijin-Syo (1995)
– Koudo no Kishimoto (1996)
– Jyojin-Syo (1997)
– Rensen (1998)
– Shiyoutei Anssatsu (1998)
– Yama ni sumu Kami (2000)
– Kuroneko no Sangaku (2002)

Ihren Interessen angemessen handeln die von ihr erdachten Geschichten meist im alten China oder Korea, aber auch schon mal im mittelalterlichen Europa. Der Übergang von detailverliebter Historienstudie zur Fantasy ist dabei fließend.

Sumeragi legt wert auf Genauigkeit in der Abbildung. Historische Kostüme werden möglichst originalgetreu wiedergegeben, Begrifflichkeiten in ihrer ursprünglichen Form verwendet und in Randbemerkungen erklärt. Chinesisch- und Koreanischkenntnisse helfen bei der Lektüre, auch wenn es nie so arg wird wie bei Juuni Kokki. Die meisten ihrer Kurzgeschichten sind romantischer Natur. Wirklich aus dem Rahmen fallen vor allem die Koproduktionen mit fremder Autorenschaft. So ist Kuroneko no Sankaku,  von Mori Hiroshi geschreibselt, eine Krimalgeschichte im Japan der Gegenwart.

Sumeragi Natsukis Zeichnungen zeichnen sich durch Realismus (oder zumindest Realitätsnähe) und Detailreichtum in Vorder- wie Hintergründen aus. Stilistisch ähneln sie chinesischen Buchillustrationen, altertümlichen wie modernen. Die Linien fließen nur so dahin und trotz aller Detailfülle scheint es wie bei traditionell asiatischen Tuschezeichnungen kein überflüssiger Strich auf’s Blatt gefunden zu haben. Screentones verwendet sie nur sehr spärlich. Ihre Farbillustrationen legt sie in Tusche und weiteren Wasserfarben an.

Da ich bereits erwähnt habe, dass Sumeragi zu meinen Lieblingskünstlern zählt, brauch ich wohl nicht eigens eine Empfehlung aussprechen. Zumindest die deutschen Bände von Ehapa sollten selbst bei Fremdsprachenunkundigen nicht in der Sammlung fehlen.

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