Über das Yukimatsuri in Sapporo habe ich jetzt zur Genüge berichtet und da gleich bald die Golden Week da ist und die Kirschblüten schon wieder hinüber, werde ich mit diesem kleinen Bericht den diesjährigen Winter endgültig begraben. Dafür lohnt sich dieser kleine Ausflug in die Kleinstadt nördlich Sapporos. Versprochen. 🙂
Während Sapporos Schneefest jährlich Millionen Touris nach Hokkaidô bringt, ihnen tausende Statuen aus dutzenden Ländern vorführt und mittlerweile ein halbes Jahrhundert Jubel und Trubel hinter sich hat, gibt sich Otaru da sehr bescheiden. Seit 1998 gibt es das putzige kleine Festival im Hafenstädtchen Otaru mit seinen etwas mehr als 100.000 Einwohnern (hier die offizielle HP). Um die Jahrhundertwende (also um 1900, ne ^-^;) wurde aus der gleichnamigen Ainu Siedlung eine Hafenstadt, welche mit ihren Fischereibetrieben besonders in der ersten Jahrhunderthälfte ein großes Wachstum erlebte. Die Nähe zu Russland wirkte sich zwischendrin mal weniger günstig auf die wirtschaftliche Entwicklung aus, ist heute jedoch wieder ein Vorteil (sieht man von lärmenden Russen in traditionell ruhigeren japanischen Bädern mal ab). Animefans mag der Ort außerdem noch aus Saishû Heiki Kanojo bekannt sein. Neben einigen überdachten Shopping-Arkaden (diese florieren irgendwie vor allem auf Shikoku, Kyûshu und Hokkaidô – frag mich mal einer, warum o_O?), einem süßen Heimatmuseum und vor allem einer Spieluhren-Werkstatt mit dem dazugehörigen Museum, sind es die Kanäle, die Otaru (einigermaßen) berühmt machen. Beim örtlichen Ableger des Yukimatsuri werden dann auch prompt diese Kanäle erleuchtet. Neben kleineren Lichtskulpturen, Kerzen und den Gaslaternen, geben mehrere hundert Kerzen auf dem vereisten Wasser dem winterlichen Otaru eine O-Bon-Fest-artige Atmosphäre. Außerdem gibt es noch kleine Schneeiglus wie beim Kamakura-Fest. Da ich nicht viel mehr sinnvolles zu sagen hab, hier die Fotos: