Kitsune Udon – Nudelsuppe mit geöltem Tofu

Es ist ziemlich schwer im Dschungel der überwuchernden Blogger-Gemeinde nicht sofort unterzugehen wie ein kleines Quietscheentchen „mit ohne Luft“. Deshalb habe ich auch grad keine Hemmungen, mich auf die Ebene der billigen Tricks herabzuseilen: „Liebe geht durch den Magen“, hat mir meine Mutter seit frühester Jugend – damals, als ich angeblich noch unschuldig war (kann mich nicht dran erinnern) – eingebläut. Also gibt es als ersten Eintrag als ganz unverblümter Bestechungsversuch ein Rezept: Kocht’s nach, lasst’s euch schmecken und habt mich lieb. 😛

„Kitsune Udon“ ist eine Nudelsuppe und damit perfekt für die mittlerweile ziemlich fröstelig geratene Jahreszeit. „Udon“ ist der Name der weißen, dicken Nudeln; „Kitsune“ ist das japanische Wort für Fuchs – deutsche Teeny-Anime-Fans, die sich mit Vorliebe „Kitsune-chan“ zu nennen scheinen, wissen das natürlich längst – und meint eigentlich, dass die Suppe mit Tofu serviert wird, auf den Füchse wiederum angeblich scharf sind – Japanische Füchse. Deutsche Füchse werden nach meinen Erfahrungen eher bissig, wenn man sie mit Tofustücken bewirft. Aber wie dem auch sei:

Zutaten

  • Udon (ach ne): pro Person 100-150g
  • Abura’age-Tofu: pro Person eine Scheibe frittierter Tofu (es sei denn, man mag Tofu… :3)
  • Frühlingszwiebeln: pro Person ½ bis 1 Stange

Brühe (für Tofu)

  • 2 EL Zucker
  • 2 EL helle Sojasoße
  • 300ml (Niban) Dashi

Alternativ tun’s übrigens auch 2 EL Mirin, 2 EL normale Sojasoße und klare Gemüsebrühe.

Suppe

  • 3 EL Mirin
  • 4 EL Sojasoße
  • 1l (Ichiban) Dashi bzw. Gemüsebrühe

Die Zutaten sollten für drei Personen reichen. Der Gedanke hinter dieser Mischung ist, dass man sie auch so gern schlürfenderweise essen würde. Schmeckt also ab und tut ruhig mehr Mirin und Sojasoße rein, wenn das ganze zu lasch ist.

Optional

  • Spinat: frischer Blattspinat (nix Iglo), gewaschen.
  • Shiitake-Pilze: je ca. eine Hand voll bzw. soviel ihr euch leisten könnt; vorher mind. 30 min. in Wasser ertränken (die bösen Pilzgeister müssen mausetot sein, sonst kann man krank werden).
  • Eier: pro Person eins.
  • Gurke
  • Sesam, Chillipulver o.ä. zum raufstreuen.

Auf der Kikkoman-Homepage findet ihr im Glossar übrigens noch Bilder und Beschreibungen (auf Englisch) von einigen Zutaten, wie Abura’age, Shiitake, Würze (zum später drüberstreuen) und Udon. Wenn ich irgendwann mal zu viel Zeit habe, schreibe ich vielleicht auch noch mal sowas.

Zubereitung

1. Hände waschen. Mit Seife bitte.

2. Udon kochen. Bringt einen großen Topf Wasser (angeblich mindestens 1l pro 100g – wie bei Spaghetti) zum kochen, streut die Nudeln hinein und rührt dann noch ein wenig unmotiviert im Topf umher. Wenn das ganze blubbernd kocht, schüttet ein wenig (ca. 1/4 Tasse) kühles Nass dazu. Wartet. Wenn es wieder anfängt fröhlich zu blubbern, schüttet nochmals Wasser in den Topf, wartet bis es wieder blubbert und nehmt die Nudeln vom Feuer.

3. Udon waschen. Im Gegensatz zu Spaghetti, die auch dann noch schmecken, wenn man sie nicht abschreckt, verkommen ungewaschene Udon ziemlich schnell zu einem unansehlich-matschigem Brei. Also schüttet das ganze am besten sofort in ein Sieb und wascht die Udon mind. 5 Minuten lang im Wasserfall hinterm Haus (oder meinethalben auch ganz unromantisch unter dem Wasserhahn). Dann könnt ihr die Nudeln bis zum Ende des Rezepts in die Ecke stellen und ignorieren.

4. Abura’age-Zubereitung: Scheiben mit kochendem Wasser übergießen und/oder einige Minuten aufkochen lassen; dann auspressen – damit zieht man ein wenig Fett raus („Abura“ heißt Öl und das Zeuchs trieft davon).

Abtrocknen (mit einem sauberen Handtuch bitte). Brühe zusammenbrauen, Tofu reinschmeißen und warten, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist.

Da der Tofu das auch alleine kann, dürft ihr zwischendurch was anderes machen – Kaffee Trinken, Ero-Games zocken oder vielleicht sogar die anderen Zutaten vorbereiten…

5. Frühlingszwiebeln schneiden. In Ringe. Je fein desto schick.

Optional:

Shiitake mit Einweichwasser in einen Topf schütten, ein wenig Mirin und Sojasoße (je ca 1-2 EL) und ggf. Dashi oder Gemüsebrühe hinzu und genauso wie beim Abura’age einkochen lassen.

Spinat blanchieren (für einige Sekunden in bereits kochendes Wasser schmeißen, in Sieb kippen, abspülen).

Ei zu einem bzw. mehreren dünnen Omeletts braten (wer eine von diesen schmucken eckigen Pfannen hat, ist klar im Vorteil), dann in feine Streifen schneiden.

Gurke in möglichst dünne Stifte schneiden.

Das fertige Abura’age könnt ihr noch in je vier Dreiecke schneiden, damit es sich leichter essen lässt.

7. Suppe kochen. Das ist das einzige, was wirklich wirklich heiß sein muss, also lasst sie nicht zu lange rumstehen.

8. Zusammenbasteln: Pro Person eine Schüssel. Udon gerecht aufteilen (ein wahrer Freund nimmt freiwillig eine Nudel weniger), dann Suppe raufschütten. Die restlichen Zutaten einfach so raufpacken, wie’s eurem ästhetischem Empfinden am besten zu Gute kommt. Könner basteln Smileys, Türmchen oder „Hello Kitty“-Gesichter.

Das ganze wird logischerweise mit Stäbchen gegessen. Schlürfen nicht vergessen.

Udon-Nudeln und Abura’age (im TK Schrank) gibt es zumindest bei den Asia-Supermärkten, die ich kenne, meist im Dreier-(Pack). Also ladet zwei Freunde oder vielleicht eure Eltern ein und legt los. 🙂