Fukuda, der am 1. Januar noch fröhlich seine Neujahrsansprache hielt, will nicht mehr und verkündete daher am Montag seinen baldigen Rücktritt. Solle sich doch ein anderer mit der nervigen Opposition rumschlagen. Damit macht er die Bühne frei für ASO Tarô – und die Aktien der Animefirmen boomen.
Ich hoffe, die Frage: „Wer war in den letzten zwei Jahren Premierminister in Japan?“ taucht bei mir nie in einer Prüfung auf – immerhin schmeißen die Herren offenbar regelmäßig so alle Dreiviertel Jahre das Shibori und werden Kamikaze Rentner. Zurzeit sind sich die einzelnen Mitglieder des Parlaments in Japan nicht ganz grün: An der Macht ist zwar „überraschenderweise“ (wie schon seit eigentlich immer -_-) die LDP, doch haben sich nervige Oppositionelle im Oberhaus breit gemacht – letzten Sommer ließen sich die Demokraten mal frech von allen wählen, so dass das regieren jetzt entsprechen mühsam wird. Als Topfavorit für die Nachfolge wird nun Aso gehandelt, der im Wahlkampf gegen Fukuda im letzten Herbst den Kürzeren zog und nun Parteipräsi der LDP ist. Warum die Aktien der Animefirmen steigen? Ex-Außenminister Aso gilt als Mangafan. Ja, auch 67-Jährige lesen Manga. In freudiger Erwartung, was sich die Regierung dann nach Animebotschaftern und Manga-Wettbewerben dann alles noch so feines einfallen lässt, kaufen die Börsianer nun zwar keine Comics, dafür aber Aktien von Comicfirmen. So stiegen die Aktien von Broccoli (R.O.D. TV, DiGi Charat usw. bzw. Betreiber der Gamers Ladenkette) um 21%. Na wenn das nichts ist.
Quellen: NTV, JapanTimes (1 und 2)