Animebotschafter Doraemon

Ja, die Otaku haben es geschafft: Es gibt einen offiziellen Animebotschafter. Doraemon soll japanische Kultur verstehen helfen. Natürlich ganz uneigennützig – also für die japanische Wirtschaft.

Soweit ich mich entsinne, stammt die Idee von Koizumi, dem Helden, der Anno 2003 oder in dem Dreh verkündete, neben Kameras, Autos und Sushi, hätte Japan auch die Soft Power, um die Welt zu erobern. Da der Entertainment-Sektor ständig wächst und sich japanische Unterhaltung spätestens seit Hokusai in Wessiland höchster Beliebtheit erfreut, wird nun genau dieser Industriezweig mit eigenen Programmen gefördert. Neben einem jährlichen Gipfeltreffen zum Thema Videospiele (und Marktstrategien) und einem internationalen Mangapreis wurde deshalb nun gestern der neue Animebotschafter eingeschworen. Die Wahl viel auf Doraemon, die süße Kreation von Fujio F. Fujiko (auf Deutsch AFAIK bis jetzt nur in der Kleinen Reihe der MOG, aber ich lasse mich gern belehren), der sich vor allem in Asien großer Beliebtheit erfreut.  Im Prinzip bedeutet dies, dass Doraemon jetzt das offizielle Maskottchen der japanischen Botschaft ist und in allen Filmchen und Plakatchen für Japan werben wird. Ziel ist es, uns möglichst kindgerecht und sympatisch die japanische Kultur und Lebensweise näher zu bringen – und natürlich, uns alle zu Anime-, Games– und Udonkonsumierenden Otaku zu machen. Auch auf die Gefahr hin, jetzt wie meine Großmutter zu klingen („Die Freimaurer regieren die Welt!“) oder wie meine lieben amerikanischen Freunde, die mir bei Frühstück, Mittag und Abendessen mit der zionistischen Weltverschwörung in den Ohren liegen, muss ich schlussfolgern, dass die doraemonische Weltschwörung darauf aus ist, den Westen zu erobern – und ich hab nicht mal was dagegen. Nippon Banzai! 😛

Hier mal (mit Dank an Ariane) ganz unverbindlich der Link der japanischen Regierung.

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