Japan ist seit einer guten Woche Weltmeister im Frauenfußball. Was zu Beginn der WM 2011 für die japanischen Spielerinnen wahrscheinlich nicht mehr als ein ferner Traum war, ist tatsächlich wahr geworden.
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Der WM-Titel im Frauenfußball ist der erste für die japanische Mannschaft, damit erhöht sich die Zahl der bisherigen Gewinner-Nationen auf vier. Nach Norwegen, den USA und Deutschland gehört Japan nun zu einer noch kleinen Gruppe von WM-Gewinnern, die den Frauenfußball immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und der Medien rücken. Der Sieg für die japanischen Spielerinnen kam verdient, zeigten sie doch nicht nur technisch einwandfreien Fußball, sondern auch großartiges Kombinationsspiel und enormen Teamgeist. Der Sieg bei der WM ist der Lohn für ihre Gemeinschaftsarbeit und eine willkommener Triumph für das schicksalsgebeutelte Japan.
Frauenfußball-WM 2011: Japans Weg an die Spitze
Die japanische Mannschaft begann die WM 2011 mit zwei Siegen in der Gruppenphase. Sowohl gegen Neuseeland (2:1) als auch gegen Mexiko (4:0) konnten sie sich behaupten, erst gegen die englische Mannschaft (0:2) mussten sie sich geschlagen geben. Trotzdem beendete Japan die Vorrunde als Gruppenzweiter mit nur einem Punkt Rückstand auf England. Aber hier ging es dann zielstrebig voran Richtung WM-Sieg.
Die deutschen Fans waren geschockt, als die japanische Mannschaft im Viertelfinale gegen Deutschland mit 1:0 gewann und damit einen der großen Favoriten nach Hause schickte. Doch selbst der mürrischste Fan der DFB-Elf musste zugeben, dass die Japanerinnen auf dem Platz eine erstklassige Leistung abgeliefert und sich den Sieg redlich verdient hatten. Mit geschickten Spielzügen und vor allem mit ihrem beeindruckenden Tempo machten sie von Anfang an klar, dass sie sich von hieran nicht mehr in die Außenseiter-Rolle würden drängen lassen.
Japan ist Weltmeister im Frauenfußball
Im Endspiel lieferten Japan und die USA dann das Herzschlag-Finale, das für eine solche Veranstaltung angemessen ist, beide Mannschaften kämpften verbissen. Kurz vor Ende der zweiten Halbzeit sah es schon ganz nach einem amerikanischen Sieg aus, als Aya Miyama in der 81. noch der Ausgleich gelang. Es folgte die Verlängerung, in der die USA erneut mit einem Tor vorlegte. Doch auch hier konnten die Japanerinnen mit dem sensationellen Tor durch Homare Sawa, die im Anschluss als wertvollste Spielerin des ganzen Turniers ausgezeichnet wurde, das Spiel in nahezu letzter Minute noch einmal drehen.
Mit dem Elfmeterschießen (3:1) machten die japanischen Fußball-Frauen schließlich die Sensation perfekt. Im Nachhinein gibt es wohl nur Wenige, die ihnen den Sieg nicht gönnen oder zumindest anerkennen, dass sie ihn absolut verdient haben. „Niemals aufgeben“ schien stets die Devise zu lauten, und der Lohn für dieses Durchhaltevermögen kann sich sehen lassen. In der Weltrangliste gar es zwar keine Verbesserung, Japan bleibt vorerst auf Platz 4. Doch wenn sich die Spielerinnen ihren Kampfgeist und ihr Können erhalten, werden wir in Zukunft sicherlich noch jede Menge erstklassiger Partien mit der japanischen Nationalmannschaft erleben. Und die Deutschen können sich trösten: Wenn wir schon im Viertelfinale verlieren mussten, dann wenigstens gegen die späteren Weltmeisterinnen.
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